Jetzt aber schnell: Hier gibt’s den Strom fürs E-Auto umsonst 

Bis zum 21. Dezember können E-Autofahrer in einer Weihnachtsaktion ihr Fahrzeug an den HPC-Säulen von Mercedes-Benz am 24-Autohof in Cloppenburg-West kostenlos tanken. 

Von Roland Kühn

17.12.2025

Es ist zurzeit der wohl nicht nur modernste, sondern auch wohl der aktuell größte Schnell-Ladepark in der Region: Am 24-Autohof in Cloppenburg gibt es nun neben den Tanksäulen des Mineralölkonzerns Total mit klassischen Kraftstoffen und einer LNG-Tankstelle für den Schwerlastverkehr nun auch einen Schnellladepark. Der Park am Vahrener Damm, der in Höhe des Cloppenburger Gewerbegebiets West am Schnittpunkt der viel befahrenen Bundesstraßen 213 (E233) und 68 liegt, lockt in diesen Tagen mit einer ungewöhnlichen Weihnachtsaktion. An den von Mercedes-Benz betriebenen HPC-Ladepunkten können alle E-Autofahrer markenunabhängig noch bis zum 21. Dezember (Sonntag) kostenfrei Schnellladen.

Welcher Art sind die Ladepunkte? Seit Juli ist der Park auf dem Gelände des 24-Autohofes am Netz. Georg Holstein, der gemeinsam mit Florian Reiserer als Pächter den Autohof führt, ist zwar nicht Betreiber des Parks, stellt Reisenden aber während des Ladevorgangs die weitere Infrastruktur des Rasthofes mit Schnellrestaurants, Snacks und Shop zur Verfügung. Wer länger bleiben will, kann hier sogar übernachten.

Der Ladepark wird von gleich drei Ladeinfrastrukturanbietern betrieben. Mercedes-Benz stellt hier 8 HPC-Ladepunkte (High Power Charging), Ionity 6 sowie Allego 4 HPC-Punkte zur Verfügung. Die Ladesäulen mit bis zu 400 kW Leistung und „Plug&Charge“-Funktion erlauben ein besonders schnelles und komfortables Laden von E-Pkw und E-Lkw.

HPC-Ladestationen sind der künftige Standard der automobilen E-Mobilität. Sie bieten in der Regel Ladeleistungen von 100 kW bis 400 kW oder mehr. Die Station wandelt den Wechselstrom (AC) aus dem Stromnetz in Gleichstrom (DC) um. Die Umwandlung erfolgt in der Ladesäule, wodurch die Ladegeschwindigkeit erhöht wird. Bislang übliche Schnellladesäulen bieten überwiegend Ladeleistungen von bis zu 50 kW. Zum Vergleich: An der heimischen Wallbox sind in aller Regel 11 kW Leistung angelegt. 

Kann hier jedes E-Auto geladen werden? Die Ladesäulen sind offen für alle E-Automobilisten. Gezahlt werden kann die Stromladung über alle üblichen Zahl- und Tankkarten, erklärt Holstein. Die meisten E-Fahrzeuge würden heute über die entsprechenden Ladestecker-Systeme verfügen, um auch schnell laden zu können. „Schnellladen“ heißt etwa bei einem VW ID.3, abhängig von seiner Akkugröße, dass er zwischen 45 bis 60 Minuten „voll“ getankt ist, sagt Holstein. Nur 30 Minuten dauert es, bis die Batterie auf bis zu 80 Prozent geladen ist. In dieser halben Stunde hat man auch bei vielen weiteren aktuellen E-Pkw-Modellen eine Reichweite von 200 oder mehr Kilometer getankt – wenigstens. Dass es nicht noch schneller geht, liegt daran, dass in der Regel die E-Fahrzeuge selbst die Leistungsaufnahme beschränken.

Holstein rät E-Auto-Fahrern dazu, vor dem Anschluss an einen schnellen Ladepunkt in die Betriebsanleitung ihres Autos zu schauen. Nicht bei allen, vor allem älteren E-Modellen, ist ein schnelles Aufladen der Batterie möglich oder erlaubt. 

Wird der Ladepark angenommen? Dass der strategisch gelegene Ladepark an der Ost-West-Achse E233 und in Nähe zum Autobahnkreuz A1/A29 sehr gut funktioniert, hat Holstein im Sommer erfahren. Urlaubsreisende aus den Niederlanden und aus Skandinavien haben den Ladepark längst „entdeckt“ und legen in Cloppenburg-West gerne eine Pause ein, um hier nicht nur ihre E-Autos aufzutanken.

Der 24-Autohof in Cloppenburg gehört zu einer Reihe von insgesamt 15 Rastanlagen bundesweit. Im Jahr 2013 eröffneten die ersten sechs Tesla Supercharger in Deutschland am 24-Autohof Bad Rappenau an der A6. Heute stehen an den Autohöfen der Marke 350 Hochleistungs-Ladepunkte mit mehr als 250 kW Leistung zur Verfügung. Der Ausbau des Elektroladenetzes läuft. Gemeinsam mit Partnern sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre 250 weitere HPC-Ladepunkte realisiert werden.